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Bezirk Innsbruck Land als neue LEADER-Region mit starker Telfer Beteiligung

26.01.2022 14:59

Vergangenen Montag wurde im Kurhaus Hall der LEADER-Verein Regionalmanagement Innsbruck Land aus der Taufe gehoben. Damit sollen künftig alle Gemeinden des Bezirkes Zugang zu EU-Förderprogrammen für die Realisierung von Einzel- und gemeindeübergreifenden Projekten im Sinne der Regionalentwicklung erhalten. Die Marktgemeinde Telfs als größte Gemeinde des Bezirks ist mit Bgm. Christian Härting im Vorstand vertreten.

Der Gründungs- und ersten Mitgliederversammlung ging ein Beschluss der Tiroler Landesregierung voraus, die beiden verbliebenen »weißen Flecken« auf der Landkarte der Tiroler LEADER-Regionen einzugliedern: die Bezirke Schwaz und Innsbruck Land. Letzterer wird nun sogar die größte LEADER-Region Österreichs mit 165.000 Einwohnern. Der Lückenschluss bedeutet, dass mit zehn statt bisher acht LEADER-Regionen nun der gesamte ländliche Raum in Tirol (außer Innsbruck) umfasst ist. Die LEADER-Regionen sind in den jeweiligen Regionalmanagements verankert.

Regionale Gemeinde-Projekte in unterschiedlichsten Bereichen können damit mittels vierer Programme (u. a. LEADER und INTERREG) unterstützt werden. In der aktuellen Förderperiode bis 2027 stehen für Tirol gesamt 100 Millionen Euro an Förderungen zur Verfügung, der Löwenanteil (über 80 Prozent) kommt von der EU, den Rest teilen sich Bund und Land. Diese Mittel für regionale Projekte sollen ein Volumen von zumindest 200 Mio. Euro an Investitionen auslösen, zeigten sich LH Günther Platter und LH-Stv. Ingrid Felipe bei der diesbezüglichen Pressekonferenz optimistisch. Für Innsbruck Land sind nach aktuellem Stand 9 Mio. Euro vorgesehen (Investitionen von mind. 18 Mio. Euro).

Der neue Verein Regionalmanagement Innsbruck Land besteht aus 120 Mitgliedern aus allen fachlichen Richtungen, davon 22 GemeindevertreterInnen. Im Vorstand sitzen 24 Personen, neun von ihnen sind Planungsverbandsobleute. Der Sitz der Geschäftsstelle mit 2,5 Planstellen ist in Kematen vorgesehen. Diese fungiert künftig als zentrale Drehscheibe für Projekteinreichungen und deren Entwicklung. Ein/e RegionalmanagerIn ist gemeinsam mit den Planungsverbandsobleuten des Bezirkes, den Tourismusverbänden und relevanten Akteuren zuständig für Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie (LEG) für die LEADER-Region sowie die Projektbewertung. Die LEG wurde bei der konstituierenden Sitzung ebenfalls vorgestellt, an ihr haben 150 Personen während der vergangenen Monate mitgewirkt.

Obmann des Vereins ist Bezirkshauptmann Mag. Michael Kirchmair. Die weiteren Vorstandsmitglieder: Obm-Stv.: Bgm. Thomas Oberbeirsteiner (Wattens), Kassier: VBgm. Klaus Gritsch (Kematen), Kassier-Stv.: Bgm. Johannes Piegger (Sistrans), Schriftführer: Bgm. Christian Härting (Telfs), Schriftführer-Stv.: Bgm. Dominik Hiltpolt (Reith b. Seefeld). Die Gemeinden leisten einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von einem Euro pro BürgerIn der jeweiligen Gemeinde.

Bgm. Christian Härting hat sich seit Beginn des Bewerbungsverfahrens zur aktuellen Förderperiode auch als Obmann-Stv. des Planungsverbandes Innsbruck und Umgebung sowie als Obmann des Planungsverbandes Telfs und Umgebung Salzstraße für eine Aufnahme des Bezirkes ins LEADER-Programm stark gemacht. Ein entsprechend positiver Beschluss des Telfer Gemeinderates im Juli vergangenen Jahres für die Mitgliedschaft im Verein Regionalmanagement IL hat ihm dabei den Rücken gestärkt: „Damit wurde bei uns in der größten Gemeinde des Bezirkes eine zukunftsweisende Entscheidung gefällt. Die interkommunale Zusammenarbeit war und ist mir sehr wichtig. Mit dem Blick über den Tellerrand können wir gemeinsam Probleme lösen und Projekte im Sinne der regionalen Entwicklung und Wertschöpfung angehen. Als LEADER-Region ist der gesamte Bezirk eine Einheit und kann die Fördergelder projektbezogen gut aufteilen.“

Die Statistiken aus anderen Regionen zeigen, dass pro eingesetztem Euro 14,- Euro an Fördergeldern in die Regionen zurückfließen. „Damit können wir Projekte realisieren, die sonst wahrscheinlich Wunschträume blieben“, ist sich der Gemeindechef sicher. Vorschläge sollen vor allem »bottom-up« kommen, also von den BürgerInnen, von der Wirtschaft, von sozialen und kulturellen Institutionen, Organisationen und Vereinen: „Kurz gesagt: von den Menschen, die hier leben und arbeiten. Die Themenvielfalt kann sich über alle Lebensbereiche erstrecken. Ich hoffe in den kommenden Jahren auf viel innovativen Input aus Telfs.“ Mobilität im ländlichen Raum sei sicher ein Hauptthema, Klimaschutz, Wirtschaftsentwicklung und Arbeitsplatzsicherung, Landwirtschaft und Tourismus seien weitere großen Themenkomplexe in der lokalen Entwicklungsstrategie.

Am Bild (oben): Der Obmann des neuen Regionalmanagement-Vereins Innsbruck Land, BH Michael Kirchmair, flankiert von Thomas Öfner (l., Bgm. Zirl, Obm. Planungsverband Innsbruck und Umgebung) und Christian Härting (r., Bgm. Telfs, Obm.-Stv. Planungsverband Innsbruck und Umgebung, Obm. Planungsverband Telfs und Umgebung Salzstraße, Schriftführer Regionalmanagement).

Unten: Der neu gewählte Vereinsvorstand besteht aus 24 Personen, neun von ihnen sind Obleute der jeweiligen Planungsverbände.

Fotos: Planungsverband Innsbruck und Umgebung