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Gemeinderat: Zukunftsträchtige Themen

06.05.2011 22:51
In der Gemeinderatssitzung am 6. Mai kamen mehrere zukunftsträchtige Themen zur Sprache. Dabei wurde beschlossen, die private Errichtung einer ganzjährigen Eisarena beim Sportzentrum voranzutreiben. Grünes Licht gab es für ein hochwertiges Kunstprojekt in Mösern.
Für Gemeinderätin Sigrid Gsodam (Grüne) war es die letzte Sitzung. Sie zieht sich aus der Kommunalpolitik zurück. Bgm. Christian Härting würdigte in herzlichen Worten ihr Engagement und ihre tatkräftige Mitarbeit während 13 Jahren. Zur Verabschiedung der ausscheidenden Gemeinderätin war auch Landtagsabgeordneter Georg Willi erschienen. Wie Bgm. Härting würdigte er deren langjährige Arbeit im Ortsparlament, ihr Engagement und ihren Mut.

Durch Einhausung des Eislaufplatzes südlich der bestehenden Kuppelhalle könnte eine ganzjährig nutzbare Trainingshalle entstehen. Der Innsbrucker Rechtsanwalt Dr. Georg Ganner und seine Lebensgefährtin, eine ehemalige Eiskunstläuferin, wollen dabei 1,2 Mio. Euro investieren. Der Tourismusverband hat 450.000 Euro in Aussicht gestellt, weil "es aus touristischer Sicht irrsinnig interessant ist", wie Vize-Bgm. Christoph Stock (im Brotberuf stellvertretender Direktor des TVB Innsbruck) klarstellte. Pro Jahr werden bis zu 20.000 Nächtigungen erwartet. Die Gemeinde würde den Platz zur Verfügung stellen und dafür Pacht kassieren, sich aber nicht an der Investition beteiligen.

Beschlossen wurde das Kunstprojekt des renommierten Galeristen Rafael Jablonka und der Firma "Holzbox Tirol", in Mösern ein Werk des internationalen Künstlers Thomas Schütte nachzubauen. Das Originalwerk von Schütte trägt den provokant-ironischen Titel "Ferienhaus für Terroristen", die Möserer Variante wurde von den Bauwerbern aber in "Kunsthaus T." unbenannt. "Absoluter Überwahnsinn, komplett schizophren neben der Friedensglocke", ereiferte sich GV Mag. Dieter Schilcher (FPÖ). "Diese Sicht ist total überzogen. Wir sind nämlich eine Kulturgemeinde und außerdem ist das ein touristisches Signal", konterte Vize-Bgm. Mag. Günter Porta. Der Gemeinderat beschloss dann mit 17 Stimmen die Flächenwidmung. Das Objekt dürfte - der Friedensglocke vergleichbar - ein Anziehungspunkt für Kunst- und Architekturinteressierte aus dem In- und Ausland werden. "Telfs und Mösern können stolz darauf sein. Das ist Aufregung um Nichts", sagte VBgm. Christoph Stock. Das "T." im Titel stehe außerdem für "Telfs", fügte er launig an.

Beschlossen wurde eine temporäre Fußgängerzone zwischen der Einfahrt zur Rathaussaal-Tiefgarage und dem Gerichtsgebäude (von Mai bis September am Freitag von 19 bis 24 Uhr und am Samstag von 13 bis 24 Uhr). Der Gemeinderat entschied sich für die Variante, dass die Einbahnrichtung der Josef-Schöpf-Straße erhalten bleibt und der Verkehr über die Kirchstraße abgeleitet wird. Genehmigt wurde auch die schon im Vorjahr gültige Regelung, dass Gastgärten in der Sommersaison bis 24 Uhr geöffnet halten dürfen.

Die Sanierung des Kunstrasens am Sportplatz Emat ist ebenfalls beschlossene Sache. Im Höchstfall sind dafür 255.000 Euro veranschlagt.

Das Pilotprojekt "Sprachstartklasse" wird weitergeführt. "Die Familien sind glücklich damit", bestätigt GR Güven Tekcan. Inzwischen haben das von Bildungsreferent GR Josef Federspiel initiierte und mit dem Land akkordierte Projekt mehrere Gemeinden (Wörgl, Schwaz, Imst, vermutlich auch Kufstein) übernommen bzw. werden das demnächst tun.

Weil Ortszentrum-Ausschuss-Obmann Sepp Köll (TN) die Installierung einer Gemeindepolizei ins Spiel brachte, wurde eine Sicherheitsdebatte geführt. Man einigte sich darauf, den Polizeiposten Telfs um noch mehr Präsenz in den neuralgischen Bereichen zu gewissen Zeiten zu ersuchen. Die Unterstützung der Polizei durch private Security-Leute an Abenden und Wochenenden ist denkbar. (wisch/Foto: Dietrich)

Unser Bild zeigt GR Sigrid Gsodam mit Bgm. Christian Härting und dem Tiroler Grünen-Chef LA Georg Willi, der zur Verabschiedung seiner Parteikollegin nach Telfs gekommen war.