Über Lorenz Former wusste man bisher lediglich, dass er Lehrer war und um die Mitte des 19. Jahrhunderts das Sebastiani-Lied geschrieben hat. Die Aufführung des emotional bewegenden Musikstücks mit Kirchenchor, Solostimmen, Orgel, Klarinette und Flügelhorn stellt noch immer alljährlich einen Höhepunkt des Telfer Sebastiani-Festes am 20. Jänner dar.
Nun konnte Hofer in detektivischer Kleinarbeit zumindest einige Lebensdaten des „Verschollenen“ ausfindig machen. Demnach wurde Lorenz Former 1826 in Schleis in Südtirol geboren. Nach der Lehrerausbildung, bei der er auch eine entsprechende musikalische Ausbildung erhalten haben muss, war er in den Jahren um 1851 einige Zeit als Lehrer in Telfs tätig, außerdem als Amtsschreiber und Kirchenchorleiter. Auf dem vorhandenen Notenwerk mit dem Titel „Lied des Hl. Sebastian“ gibt es keinen Datumsvermerk, doch ist diese Komposition zweifellos in Formers „Telfer Jahren“ entstanden.
Der Komponist starb bereits 1856 – noch keine 30 Jahre alt – in seinem Heimatdorf Schleis. Mit Ausnahme einer Kompositionsabschrift aus dem Jahre 1858 sind keine weiteren musikalischen Werke von ihm bekannt.
Die Ergebnisse seiner Spurensuche hat Hansjörg Hofer in einer kleinen Broschüre zusammengefasst, die kürzlich präsentiert wurde. Das Heft ist zum Selbstkostenpreis von 4 Euro im Pfarrbüro oder beim Telfer Kultur- und Bildungsforum (info@telfer.at od. Tel. 0676 83038-300) erwerbbar.
Als weitere Projekte des „Telfer Kultur- und Bildungsforums“ sind für 2023 geplant:
- 2. März: „Soulfood – Erbauliches zur Fastenzeit“
- 8. Juni (Fronleichnam): Dokumentation zu den großen Telfer Prozessionsfahnen
- Telfer Biografien
- Ein buntes Fest zum 10-jährigen Bestandsjubiläum.
Im Bild: Hansjörg Hofer mit der Broschüre „Wer war Lorenz Former?“.
(Foto: Hubert Agerer)
