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Talkshow "Zu Heisz" mit viel Prominenz

31.08.2012 10:19
"Telfs ist in ganz Tirol. Telfs spielt eine führende Rolle". So charakterisierte der Tiroler Laienspielberater Dr. Ekkehard Schönwiese die Rolle der Marktgemeinde im Bereich des Volkstheaters. Er war neben Felix Mitterer und Volksschauspiele-Obmann Markus Völlenklee einer der Gäste in der Talkshow "Zu Heisz".
Viel Prominenz kam auf Einladung der Marktgemeinde Telfs zur Talkshow mit Gastgeberin Irene Heisz in den Rathaussaal. Mehr als 100 Interessierte lockte das Thema "30 Jahre Tiroler Volksschauspiele in Telfs" an - darunter der neue Landestheater-Intendant Mag. Johannes Reitmeier, Josef Resch (Geschäftsführer des Innsbrucker Tanzsommers und des Kufsteiner Operettensommers), Christa Redik (Geschäftsführerin der Festwochen Alter Musik), Bischof Dr. Manfred Scheuer und Landtagspräsident a.D. Ing. Helmut Mader.

Bürgermeister Christian Härting unterstrich in seiner kurzen Begrüßung die Bedeutung von Telfs als Kulturgemeinde. "Wir wollen neue Akzente setzen und ergänzend zum sommerlichen Großereignis Volksschauspiele ein Ganzjahresprogramm aller kulturellen Sparten entwickeln." Die Marktgemeinde sei intensiv dabei, neue Initiativen zu setzen und zu unterstützen.

Mitterer und Völlenklee diskutierten mit Irene Heisz über die Entwickung, den Stellenwert und die Zukunft der Tiroler Volksschauspiele Telfs und des Volkstheaters im Allgemeinen. Mitterer, der heuer als Affe Rotpeter in Franz Kafkas "Ein Bericht für eine Akademie" seit 29 Jahren erstmals wieder als Schauspieler brillierte, erinnerte sich an eine seiner wichtigen Lebensentscheidungen: "Nach meiner Rolle im Stück "Kein Platz für Idioten" bekam ich viele Schauspiel-Anfragen. Man hat mir lauter Deppen angeboten. Das wollte ich nicht." Da habe er sich für das Schreiben entschieden und bereue das bis heute nicht.

Volksschauspiele-Obmann Markus Völlenklee kam auf die Volksschauspiele als Wirtschaftsfaktor zu sprechen: "Das ganze Geld bleibt hier. Dass die Spiele eine Belebung für den Ort sind, müssen die Leute selber sehen." Telfs sei eine Gemeinde, die immer schon Sinn für das Spielen und das Feiern hatte. "Es ist total erstaunlich, wie wach die Leute im Wahrnehmen von Themen sind", streute er dem Publikum Rosen.

Bgm.a.D. Helmut Kopp erinnerte an das Jahr 1982, als die Volksschauspieler um Kurt Weinzierl, Dietmar Schönherr, Hans Brenner und Ruth Drexel nach dem Skandal um Mitterers "Stigma" nach Telfs kamen. Sein Haller Amtskollege Dr. Josef Posch habe die Aufführung des umstrittenen Stückes wohl deshalb untersagt, weil dessen Gattin sonst mit Scheidung gedroht hätte. "Wir haben den Schauspielern gesagt, das es in Telfs keine Zensur gibt", sagte.

Der Theologe Univ.-Prof. Dr. Gerhard Larcher, der mit seiner Gattin beinahe alle Aufführungen der Tiroler Volksschauspiele gesehen hat, verglich Telfs mit den Theaterfestspielen in Bregenz und Salzburg: "Telfs hat eine hohe Bedeutung, ist viel unmittelbarer und hat menschliche Qualität. Das baut Hemmschwellen zum Theater ab."

Bürgermeister Christian Härting hatte zu Beginn seiner Freude über die gelungene Saison der Tiroler Volksschauspiele Ausdruck gegeben. Bekanntlich konnten trotz einiger Zusatzvorstellungen nicht alle Interessierten Platz finden. Härting überreichte Geschäftsführerin Silvia Wechselberger, der "guten Seele" der Volksschauspiele, für ihre 30-jährige Tätigkeit einen Blumenstrauß. Viel Applaus krönte den gelungenen Abend.

Irene Heisz bedankte sich für die Einladung der Marktgemeinde, bei den vielen Gästen des Abends und speziell bei Felix Mitterer, der für die Talkshow trotz eines Berges von angehäufter Schreibarbeit extra aus Niederösterreich nach Telfs in die Kulisse seines heurigen Riesenerfolges zurückgekommen war.

Im Bild Felix Mitterer, Irene Heisz, Markus Völlenklee und Bgm. Christian Härting (v.l.) beim Schlussapplaus. Mitterer und Völlenklee erhielten - wie alle Gäste der Talkshow "Zu Heisz" - als Geschenk WortKunstBilder aus dem www.sprachkabi.net

Einen unmittelbaren Eindruck von der Diskussion vermittelt ein Kurzvideo von Ekkehard Schönwiese. Sie finden den gelungenen Zusammenschnitt hier.

(wisch/Foto: Dietrich)