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St. Georgen: Zielrichtung bleibt aufrecht

22.06.2015 10:35

Auch wenn der Gemeinderat seinen Beschluss vom Februar bezüglich der Bebauungsvorgaben für den Ortsteil St. Georgen nach aufsichtsbehördlicher Kritik zurückgenommen hat - man bleibt bei dem Vorsatz, in dieser Einzelhaussiedlung keine großen Wohnanlagen zuzulassen.

„Das ist ein unrühmlicher Punkt. Man hat mir private Interessen unterstellt“, ärgerte sich Vize-Bgm. Mag. Günter Porta (Positive Zukunft Telfs). Ein Bauprojekt seines Bruders war nämlich der Anlassfall für die Generaldebatte und den Beschluss gewesen. Er, Porta, habe von Anfang an gewusst, dass dieser Beschluss einer generellen Beschränkung dem Gleichheitsgrundsatz widerspreche und damit nicht rechtskonform sei.

„Unsere Intention war, Richtlinien für das Wohngebiet St. Georgen festzulegen“, erinnerte Bgm. Christian Härting. „Im Bauausschuss war die mehrheitliche Intention gegen Wohnanlagen. Vielleicht haben das die Raumplaner nicht entsprechend aufgefasst“, meinte GV Mag. Dieter Schilcher (FPÖ).  „Telfs wird in allen Bereichen zugepflastert – das kann es nicht sein!“, unterstrich GV Dr. Cornelia Hagele (Wir für Telfs). Es gehe gerade in dieser Einzelhaussiedlung um die Verhinderung von „Bausünden“.

Der Bürgermeister nannte ein Beispiel dafür, wie es nicht sein soll: „In der Sonnensiedlung wurden auf einem 400 Quadratmeter großen Grundstück fünf Wohneinheiten gebaut – das wollen wir verhindern. Da muss man Flagge zeigen!“ Man müsse zusätzlich zum Örtlichen Raumordnungskonzept konkrete Bebauungspläne beschließen, die klar festlegen, was gebaut werden darf. Am besten sei hier die Festlegung einer maximalen Nettonutzflächendichte, weil sie eine Obergrenze an Wohnfläche für das betreffende Grundstück vorsieht. Gegen moderate bauliche Nachverdichtungen, zum Beispiel für Familienmitglieder, sei selbstverständlich nichts einzuwenden.

„Wir wollten und wollen in St. Georgen Großprojekte verhindern“, insistierte auch GR Christoph Walch (Grüne): „Die Richtlinie müssen wir reparieren – aber ich bleibe dabei, dass in St. Georgen Wohnblöcke nichts verloren haben.“

Nun werden die Raumplaner beauftragt, für die sechs Planungsbereiche in St. Georgen konkrete Bebauungspläne auszuarbeiten.

Im Bild eine typische Ansicht aus St. Georgen. Die Gemeindeführung möchte verhindern, dass in diesem Ortsteil Riesenwohnblöcke entstehen. (wisch/Foto: Dietrich)