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Reliquenschreine kommen zurück in die Pfarrkirche

17.01.2016 01:00

Seit mehr als 200 Jahren besitzt die Pfarre Telfs zwei religions- und kulturgeschichtlich bemerkenswerte Raritäten, die bisher aber kaum bekannt waren: Die Reliquien der heiligen Lea und Vincentia. Die Gebeine der Heiligen und ihre prächtigen Schreine sollen jetzt wieder einen Platz in der Pfarrkirche bekommen.

Jahrzehntelang standen die barocken Schreine mit den „heiligen Leibern" auf dem Dachboden des Widum, nun wurden sie auf Initiative der Telfer Sebastiani-Bruderschaft unter Obmann Peter Larcher von der Telfer Firma Schletterer restauriert. Kommende Woche sollen sie anlässlich des Sebastiani-Feiertages am 20. Jänner wieder in der Pfarrkirche Peter und Paul aufgestellt werden und dort auf Dauer bleiben.

Auch die Geschichte, wie die Reliquien nach Telfs kamen, ist interessant: Sie wurden 1613 in Rom erworben und in die Kirche des adeligen Damenstifts nach Hall überführt. Das Telfer Pfarrarchiv besitzt ein in Latein verfasstes Dokument, in dem der Generalobere des Jesuitenordens Claudius Aquaviva die Echtheit der Gebeine bekräftigt. Bei der Aufhebung des Damenstifts durch Kaiser Joseph II. im Jahr 1786 erwarben die Pfarre Telfs und die Telfer Gläubigen die Reliquien und überführten sie in einem prächtigen Festzug in ihre Gemeinde. (sd)

Im Bild: Peter Larcher, der Obmann der Sebastiani-Gemeinschaft, mit einem der beiden Reliquien-Schreine, die nun in die Pfarrkirche übersiedeln werden.

(Foto: MG Telfs/Dietrich)