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Projekt Rosengasse neuerlich vertagt

04.10.2013 16:33
Eine lange Debatte über das Bauprojekt Rosengasse stand im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung in Telfs am Freitag. Schließlich wurde das Vorhaben noch einmal zurückgestellt. Beim Einberger-Schulzentrum wird eine Photovoltaik-Anlage gebaut. Die Zukunft des Kindergartenangebots entscheidet sich in der nächsten Sitzung.
Das Projekt Rosengasse eines gemeinnützigen Wohnbauträgers sieht zwei Baukörper vor. Ein Gebäude an der Rosengasse mit Erdgeschoss und einem Stockwerk sowie einen zweiten Baukörper südlich des neuen Sozialzentrums Kirchstraße, der fünfstöckig werden soll. Anrainer laufen dagegen Sturm. Sie stört vor allem die Höhe des Bauwerks und sie wollen das oberste Stockwerk verhindern. Inzwischen wurde das Projekt schon mehrmals umgeplant, zuletzt das Dachgeschoss verkleinert.

Es geht um die bauliche Verdichtung im Ortskern. Bevorzugt wohnen sollten hier dann Senioren und Familien, um eine Belebung des Zentrums zu bewirken. Positive Stellungnahmen des Raumplaners und des Bundesdenkmalamtes liegen vor. "Wir sind den Anrainern schon durch mehrere Adaptierungen entgegengekommen", unterstrich Bgm. Christian Härting.

"Es gibt einen Rahmenplan für den Ortskern. Damit stimmt das Projekt überein", unterstrich Bauausschuss-Obmann VBgm. Mag Günter Porta. Der Forderung mehrere Gemeinderäte, auf das oberste Geschoss zu verzichten, entgegnete er: "Dann bekommen wir keine Wohnbauförderung mehr. Die gibt es nur bei dieser Dichte."

In Zukunft solle verstärkt das Zentrum baulich revitalisiert und belebt werden, anstatt weiter an der Peripherie auf Grünland neue Wohngebiete zu erschließen, unterstrich Bgm. Härting: "Mich wundert außerdem, dass manche Mandatare, die bei der schlechteren Variante dafür stimmten, jetzt dagegen sind."

Nun wird das Bauvorhaben ein weiteres Mal im Bauausschuss behandelt. Gemeinderat Peter Gritsch wollte schon in dieser Sitzung abstimmen: "Das Projekt wurde oft besprochen. Ich bin dafür, jetzt zu entscheiden – auch wenn es nicht allen gefällt!" Auch Bgm. Härting machte deutlich, dass der Gemeinderat gewählt sei, um Entscheidungen zu treffen.

Auf das Dach der Turnhalle beim Einberger-Schulzentrum soll eine Photovoltaik-Anlage gebaut werden. Sie wird 58,6 Kilowatt peak erzeugen und netto 85.000 Euro kosten. Damit könnten umgerechnet 15 Privathaushalte versorgt werden. Die Gemeinde erreicht dabei auch Vorbildwirkung auf Private und Firmen, ebenfalls solche Anlagen zu bauen. Man will noch überlegen, ob die Gemeinde oder die Gemeindewerke die Anlage errichten.

Vorboten des kommenden Winters: Beschlossen wurden der Bau eines Salzsilos und der Kauf eines neuen größeren Streugerätes. Für beides investiert die Gemeinde in Summe rund 100.000 Euro. Beides bringt aber auch deutliche Einsparungen und Erleichterungen im laufenden Betrieb.

In der nächsten Sitzung entschieden werden soll, ob ein neuer Kindergarten gebaut wird. Derzeit sieht es nach der Variante "Sanierung des Kindergartens Markt und Neubau in der Olympstraße" aus. Denn man braucht Platz für mindestens zwei weitere Gruppen und außerdem für eine großzügige Kinderkrippe. "Eine Aufstockung am Kindergarten Markt wäre sehr teuer, und dann hätten wir an diesem Standort nicht mehr genug Grünfläche für so viele Kinder zur Verfügung", erläuterte Bgm. Härting. Ins Spiel gebracht wurde, am neuen Standort Olympstraße später einmal auch den Polytechnischen Lehrgang unterzubringen, für den die Marktgemeinde derzeit eine beträchtliche Miete zahlen muss.

Das öffentliche WC im Mehrzweckgebäude Mösern ist beschlossen. Es wird behindertengerecht adaptiert und soll immer geöffnet sein. Die Reinigung und Betreuung übernimmt der Tourismusverband Seefeld. Auch für die vielen Besucher der Friedensglocke sei diese Investition sinnvoll und nötig.

Der Schiklub darf auf Gemeindegrund eine Lagerhütte oberhalb der Seewaldalm bauen, die Loipenverbindung von Mösern Richtung Seefeld wird ausgebaut.

Kurz und knapp waren die Berichte aus den Ausschüssen. Nur der Bericht aus dem Verkehrsausschuss fiel länger aus. Dabei zeigte sich allseits Unverständnis für die Entscheidung der Verkehrsabteilung der Bezirkshauptmannschaft, dass beim Ärztehaus kein Schutzweg nötig sei. Im Ortsteil Spridrich ergab eine Verkehrsmessung, dass die Frequenz am Föhrenweg keine besonderen Maßnahmen erfordere. Dort bleibt alles beim alten – nur die Stopptafel wird etwas versetzt und eine Stopplinie auf die Fahrbahn gesprüht. (wisch/Foto: Schatz)

Im Bild: Bgm. Christian Härting zeigt am Modell das bereits verkleinerte Dachgeschoss des Bauprojekts Rosengasse. Hinten Gemeindeamtsleiter Mag. Bernhard Scharmer.