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Polizeiinspektion Telfs: Bürgerinitiative gegen Personalnot

26.06.2017 13:00

Eine Bürgerinitiative zur Aufstockung des Personals in der Polizeiinspektion startet der Telfer Gemeinderat. Denn wenn mindestens 500 Unterschriften gesammelt werden, muss sich der Nationalrat mit der Thematik befassen. In der Sache ist man sich einig, Teile der Opposition wittern allerdings Wahlkampf.

„Wir brauchen mehr BeamtInnen in der Inspektion und mehr Polizeipräsenz im Ort!“, führte Bgm. Christian Härting (WFT) aus: „Weil es auf anderen Wegen nicht gefruchtet hat, wollen wir eine überparteiliche Bürgerinitiative starten, um den politischen Druck zu erhöhen.“ Gefordert wird, die bisherigen 30 Planstellen, von denen real nur 25 besetzt sind, auf 40 aufzustocken. Derzeit sei der Posten, gemessen an den Aufgaben der BeamtInnen, chronisch unterbesetzt.

„Das ist eine tolle Sache“, meint GV Michael Ebenbichler (FPÖ). Seine Partei habe schon eine parlamentarische Anfrage gestartet, man werde die Initiative gut unterstützen.

GR Sepp Köll (TN) begrüßt die Initiative ebenfalls. Allerdings habe seine Fraktion schon 2010 einen Antrag gestellt, eine eigene Gemeindepolizei zu schaffen. „Sieben Jahre ist nichts passiert – mich erinnert das an ein inszeniertes Theaterstück kurz vor der NR-Wahl.“

Bgm. Härting konterte: Bund und Land wollen immer mehr Agenden und Kosten auf uns abwälzen. Eine eigene Gemeindepolizei verschlinge rund 400.000 Euro jährlich.

GV Angelika Mader (ÖVP) und GR Mag. Norbert Tanzer (SPÖ/PZT) wünschen sich ein Wachzimmer im Ort und befürworten eine Gemeindepolizei. „Ich unterschreibe die Bürgerinitiative gern – aber das bringt uns nicht weiter, das hilft halt den Nationalratskandidaten“, meint Tanzer.

Vize-Bgm. Christoph Walch (Grüne) wünscht sich auch wegen der Verkehrssicherheit mehr Polizeipräsenz im Ort. „Wenn man im Nationalrat sieht, dass in Telfs die Bevölkerung Unterschrifen sammelt, macht das schon Eindruck“, ist er überzeugt.

Dem Vorwurf der Wahlkampfparolen widersprach Vize-Bgm. Dr. Cornelia Hagele (WFT): „Wieso Wahlkampf? Wir kandidieren doch alle nicht für den Nationalrat!“ Die nächste Gemeinderatswahl sei im Jahr 2022.

Alle Mandatare nahmen Unterschriftenlisten mit und versuchen nun, gemeinsam die nötigen Unterschriften zu sammeln. GV Mader (ÖVP) enthielt sich der Stimme.

Die Bevölkerung ist aufgrufen, zur Unterstützung der Bürgerinitiative ihre Unterschrift zu leisten.

Im Bild eine Unterschriftenliste, wie sie im Gemeindeamt aufliegen. Unterschreiben kann man während der Öffnungszeiten am Info-Schalter (2. Stock).