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Intensive Diskussion um Neugestaltung der Bahnhofstraße

12.05.2012 16:32
Eine ruhige und stark sachbezogene Gemeinderatssitzung ging am Freitagabend in Telfs über die Bühne. Für lebhafte Diskussionen sorgten lediglich die vom Wirtschafts- und Verkehrsausschuss präsentierten Vorschläge zur Sanierung der Bahnhofstraße.
Der erste Beschluss, den das Gemeindeparlament unter Vorsitz von Bgm. Christian Härting fällte, war der Ankauf einer Rückkühl- und einer Wärmetauschanlage für das Telfer Schwimmbad bzw. das Sportzentrum zum Preis von rund 99.800 Euro. Der Hintergrund: Die beiden Einrichtungen entnehmen Grundwasser zur Raumkühlung und Eiserzeugung, allerdings ist die wasserrechtliche Bewilligung dafür abgelaufen. Um eine neue Bewilligung von der BH zu erhalten, müssen die genannten Anlagen eingebaut werden. Um Spekulationen vorzubeugen stellte der Bürgermeister klar: "Die Anschaffung der Geräte hat nichts mit der Ice Art Arena zu tun. Die vom Privatinvestor Dr. Ganner projektierte Eishalle hat ihre eigenen, vom SPZ getrennten Kühlanlagen."
Ebenfalls einstimmig beschlossen wurde die Einrichtung der neuen Ortsbus-Linie zur Anbindung von Sonnensiedlung und Wasserwaal ab September, über die bereits ausführlich berichtet wurde.
Zustimmung fand auch die ebenfalls von der Behörde vorgeschriebene "Bordellverordnung". Diese setzt u. a. die Öffnungszeiten (14-6 Uhr) und diverse hygienische Vorschriften für das Telfer Freudenhaus fest. Der in der Gemeindeverwaltung erarbeitete Entwurf hatte auch Auflagen im Hinblick auf Alkoholkonsum und zur Gewaltprävention enthalten. Diese Passagen sind aber zum Bedauern mehrerer Mandatare von der vorgesetzten Behörde aus verfassungsrechtlichen Gründen gestrichen worden.
Ein weiteres Thema waren die Kosten des Winterdienstes. Die ungewöhnlich heftigen Schneefälle im Dezember und Jänner haben hier einen Mehraufwand von rund 215.000 Euro nötig gemacht. Der Gemeinderat segnete diese unvermeidliche Budgetüberschreitung ab. Allerdings wurde u. a. von Überprüfungsausschuss-Obfrau GR Angelika Mader angeregt, die Stundensätze für die von den GWT angemieteten Schneeräumfahrzeuge – insbesondere die Sonntags- und Nachtzuschläge – zu überprüfen und diese gegebenenfalls für nächsten Winter neu zu verhandeln.
Längere Diskussionen gab es schließlich um die anstehende Sanierung bzw. Neugestaltung der südlichen Bahnhofstraße. Hier legte der Obmann des Wirtschafts- und Verkehrsausschusses GR Sepp Köll zwei Varianten vor. Die eine sieht nur ostseitig einen Gehsteig vor, die andere auf beiden Straßenseiten. Für die Umsetzung müssten laut Planung rund 420.000 bzw. rund 570.000 Euro investiert werden. In der Debatte meldeten sich Ratsmitglieder aus mehreren Fraktionen zu Wort. Tenor war, dass beide Entwürfe noch zu viele Fragen offen lassen und dass vor einer Entscheidung die Anrainer noch mehr einbezogen werden sollen. Man machte sich aber keine Illusionen, dass es nicht einfach sein wird, die Interessen aller – der Autofahrer, der Anrainer-Betriebe und der Fußgänger – unter einen Hut zu bringen. Besondere Aufmerksamkeit erfordert dabei die Sicherheit der Kinder und Eltern, die täglich das "Haus der Telfer Kinder" frequentieren. Bgm. Christian Härting fasste zusammen: "Man muss sich hier wirklich klar sein, was man will. Was wir beschließen, soll ja für die nächsten 30, 40 Jahre halten. Das darf nicht übers Knie gebrochen werden!" (sd/Foto: Dietrich)

Im Bild: GR Sepp Köll, der Obmann des Wirtschafts- und Verkehrsausschusses, präsentierte zwei Vorschläge zur Umgestaltung der südlichen Bahnhofstraße.