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Förderung für Volksschauspiele beschlossen

11.02.2019 10:03

Mit 180.000 Euro fördert heuer die Marktgemeinde Telfs die Tiroler Volksschauspiele. Im Mittelpunkt steht die Aufführung des Mitterer-Stücks „Verkaufte Heimat“ in der Südtiroler Siedlung. Bei der Debatte im Gemeinderat wurde auch Kritik laut – u.a. daran, dass niemand vom Verein an der Sitzung teilnahm.

Ein Hauptstück mit 26 Aufführungen in einer Abbruch-Häuserzeile mit rund 400 überdachten Tribünenplätzen, dazu rund 15 Abende im Rahmenprogramm - das bieten heuer die Tiroler Volksschauspiele vom  25. Juli bis 31. August in der Marktgemeinde.

„Es läuft nicht immer ganz professionell ab und wir brauchen neue Strukturen – aber die Volksschauspiele sind wichtiges überregionales Kulturgut“, unterstrich Bürgermeister Christian Härting (WFT).

GV Michael Ebenbichler (FPÖ) mochte der Subvention nicht zustimmen. Die Volksschauspiele seien zwar ein kultureller Höhepunkt in Telfs und ein wichtiger Kulturimpuls im Oberland. „Aber sie kooperieren nicht mit uns und gewähren uns keine Einsicht.“ Der Bericht über das Vorjahr (auf einem einzigen Blatt zusammengestellt) weise viele Ungereimtheiten auf. „Die Finanzplanung ist nicht das Papier wert, auf dem sie steht!“

GV Angelika Mader (ÖVP) sah das anders: „Jetzt liegt endlich eine kleine Aufstellung dabei – und es passt wieder nicht! Ob sie stimmt, ist nicht so wichtig.“ Die Volksschauspiele sind eins vom Positiven an Telfs und eine Marke – ich stehe voll dahinter.

„Die Kulturgelder des Landes gehen derzeit großteils ins Unterland“, konstatiert Härting. Er habe gute Gespräche mit Landeshauptmann Platter und Kulturlandesrätin Palfrader geführt, um Telfs und das Oberland in dieser Hinsicht noch besser zu positionieren. „Das Ganze besser zu organisieren und zu managen ist wichtig und möglich, wird aber auch zusätzliches Geld kosten“, ist sich der Bürgermeister bewusst. „“Kultur kann ohne öffentliches Geld nicht existieren“, ergänzte Vize-Bgm. LA Dr. Cornelia Hagele (WFT): „Das sind auch Marketingausgaben für Telfs. Wir haben dadurch Renommee und sind international bekannt.“

Vize-Bgm. Christoph Walch (Grüne) ist zufrieden: „Endlich ist Transparenz hergestellt – auch unsere bisherigen Kosten für die Ferialmitarbeiter liegen offen.“ Telfs könne sich zunehmend als Kulturmetropole im Oberland profilieren.

Die Förderung setzt sich aus 150.000 Euro  Barsubvention und 30.000 Euro für Personalkosten zusammen. Letztere hat die Marktgemeinde bisher durch die Anstellung von Ferial-Mitarbeitern übernommen. „Jetzt müssen die Volksschauspiele ihr komplettes Personal selbst anstellen“, erläuterte Bgm. Härting. Damit verdeutlicht man auch gegenüber dem Land Tirol, wie viel Telfs wirklich beiträgt.

Schließlich stimmten 19 Mandatare für die Subvention, zwei (FPÖ) dagegen. (wisch)

Im Bild: Der Plan für die heurige Aufführung von "Verkaufte Heimat - das Gedächtnis der Häuser". In und vor der Häuserzeile Nr. 21-25 wird gespielt, davor steht die überdachte Tribüne. Links (im Südwesten) findet das Gastrozelt Platz. (Foto: Schatz)