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Drei neue "Botschafter der Friedensglocke"

22.10.2017 02:00

Ein besonders festliches Gepräge hatte die Jubiläumsfeier „20 Jahre Friedensglocke“ heute Sonntag im Telfer Ortsteil Mösern. Ihr Erbauer Bgm. a. D. Helmut Kopp, seine langjährige rechte Hand Mag. Ewald Heinz (posthum) und Komm.-Rätin Elisabeth Gürtler wurden zur BotschafterInnen der Friedensglocke ernannt.

Vor 20 Jahren ließ der damalige Telfer Bürgermeister Helmut Kopp zum Andenken an die Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Alpenländer“ (Arge Alp) 1972 im Ortsteil Mösern die Friedensglocke erbauen – als Symbol für die Kooperation und den Zusammenhalt der Länder im Alpenbogen. Am 12. Oktober 1997 ließ dann der ehemalige Südtiroler Landeshauptmann Dr. Silvius Magnago diese größte freistehende Glocke des Alpenraums erstmals erklingen. Jährlich werden Persönlichkeiten, die sich um den Frieden in dieser Region besonders verdient gemacht haben, zu Botschaftern der Friedensglocke ernannt.
 
Am Sonntag fand die 20-Jahr-Feier statt. GV HR Josef Federspiel, der Obmann des Friedensglocken-Vereins, und Bgm. Christian Härting konnten dazu mehr als 100 Gäste begrüßen - unter ihnen Abt Mag. German Erd, Alpbach-Präsident Dr. Franz Fischler und Landesrat Mag. Johannes Tratter. Dann gab Bgm. Christian Härting einen kurzen Abriss über 20 Jahre Friedensglocke und unterstrich deren Bedeutung in einem vereinten Europa und einer globalisierten Welt.
 
Laudator Bgm. Mag. Werner Frießer (Seefeld) würdigte Elisabeth Gürtlers vielfältiges Wirken: „Sie engagiert sich unermüdlich, das wirtschaftliche System aufrecht zu erhalten. Damit gibt sie vielen Menschen Sicherheit!“ Auch der Tourismus könne friedensstiftend wirken - beim Teambuilding von Mitarbeitern und der Betreuung von Gästen aus verschiedenen Kulturkreisen.
 
Komm.-Rätin Elisabeth Gürtler zielte in ihrer Laudatio ebenfalls darauf ab: „Tourismus trägt zur Völkerverständigung bei. Dem einzelnen Hotelier kommt dabei eine sehr aktive Rolle zu!“ Es liege in seiner Hand, in seinem Haus verschiedene Kulturen zusammenzuführen. In den Betrieben und Familien müsse Toleranz und Dialogfähigkeit hochgehalten werden. „Wenn man als Wienerin eine solche Ehrung erhält, ist man in Tirol angekommen“, schmunzelte die ehemalige Opernball-Organisatorin und Chefin der Spanischen Hofreitschule.
 
Laudator Landtagspräsident DD. Herwig van Staa wollte die Würdigung von Langzeitbürgermeister Helmut Kopp als Dank für dessen langjährige integrative Tätigkeit verstanden wissen. „Bgm. Kopp hat die Bedeutung der Alpenländer auf dem Weg zu einem großen vereinten Europa schon früh erkannt“, sagte er:  „Er hat 30 Jahre lang den Willen zur Integration und die dazu nötige Toleranz unter Beweis gestellt.“
 
Kopp erinnerte an die Entstehung des inzwischen zum Wallfahrtsort gewordenen Symbols, das Arge-Alp-Gründer LH Eduard Wallnöfer ihm gegenüber immer wieder angeregt hatte. „Sie sollte größer sein als die Pummerin in Wien und die Glocke im Kölner Dom“, sagte Kopp, den auch kommunale Beweggründe für die Errichtung beseelten: „In einer Gemeinde wie Telfs mit 20 Religionsbekenntnissen und 70 Nationen kann ein integrativer Frieden nur durch den Respekt, das Gespräch und die gegenseitige Achtung auf Augenhöhe fruchten.“ Er habe in hunderten Begegnungen bei der Glocke die tiefe Sehnsucht vieler Menschen nach Frieden wahrgenommen.
 
Laudator Univ.-Prof. Dr. Jozef Niewiadomski sieht im verstorbenen Mag. Ewald Heinz einen „Brennenden“, der in seiner Funktion als Integrationsbeauftragter der Marktgemeinde Telfs genau am richtigen Platz war: „Nur ein Mensch, der Demut sich selbst und auch anderen gegenüber lebt, kann integrieren.“ Eine große Qualität des leider heuer verstorbenen Ewald Heinz sei das bodenständige Engagement gewesen. Heinz’ Bruder Max bedankte sich im Namen der Familie für die posthume Ehrung.
 
Nach der Feierstunde wanderte die Festgesellschaft zur Friedensglocke. Die neuen Botschafter ließen sie unter Aufsicht des langjährigen „Glöckners“ Alfred Tribus durch Drehen des Schlüsselschalters für den Frieden im Alpenraum erklingen.

Im Bild, nach dem Läuten der Friedensglocke, v. l.: Bgm. Christian Härting, Bgm. a. D. Helmut Kopp und dessen Laudator Landtagspräsident DDr. Herwig van Staa, Elisabeth Gürtler, Friedensglocken-Obmann GV Josef Federspiel, der Seefelder Bürgermeister und Laudator von Komm-Rätin Elisbath Gürtler Mag. Werner Frießer, Univ.-Prof. Jozef Niewiadomski, der Laudator von Mag. Ewald Heinz und Max Heinz, der die Auszeichnung für seinen heuer verstorbenen Bruder entgegennahm.

(Fotos: MG Telfs/Dietrich)