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Buch und Ausstellung zeigen die Vielfalt des kirchlichen Lebens in Telfs

03.10.2013 15:38
Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Noaflhaus-Saal am Dienstagabend bei der Präsentation des Jubiläums-Bildbandes "Die Pfarren von Telfs". Zugleich wurde im Museum im Noaflhaus die Ausstellung "Kirchliches Leben in Telfs" eröffnet, die ebenfalls auf großes Interesse stieß.
Anlass für die Entstehung des Buches und weitere Jubiläumsaktivitäten ist die nur 18 Zentimeter große lateinische Urkunde des Bischofs von Trient, die die Weihe der "oberen Kapelle" in Telfs bestätigt und vor genau 900 Jahren, am 2. Oktober 1113, ausgestellt wurde. Das einzigartige Dokument ist, wie Bürgermeister Christian Härting in seiner Ansprache ausführte, das erste schriftliche Lebenszeichen der christlichen Kirche in Telfs. Und nebenbei ist das Pergamentblatt, das am Eröffnungsabend der Ausstellung im Original zu sehen war, die älteste Weiheurkunde Nordtirols.
Auch sonst präsentiert die Schau, die vom Heimatbund Hörtenberg unter Obmann HR Hans Sterzinger und Museumsleiterin Mag. Anne Potocnik zusammengestellt wurde, viele interessante Stücke, vor allem Sakralgegenstände, religiöse Kunst und Objekte der religiösen Volkskultur. Auf viel Interesse bei den Besuchern stieß auch eine Fotoschau, die das kirchliche Leben in Telfs von ca. 1900 bis heute schlaglichtartig beleuchtet.
Die Ausstellung ist noch bis zum 18. Oktober geöffnet, und zwar Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr sowie zusätzlich Donnerstag und Freitag von 16 bis 18 Uhr.
Großes Interesse brachten die Besucher auch dem neuen Kirchenführer "Die Pfarren von Telfs - Kirchen, Kapellen und Bildstöcke" entgegen, den die Marktgemeinde und der Seelsorgeraum Telfs herausgebracht haben. Das Werk ist unter der Gesamtleitung von Dr. Hans Gapp entstanden. Nach der Begrüßung durch Dekan Dr. Peter Scheiring und einem Vortrag des Diözesanarchivars Dr. Martin Kapferer erläuterte Bürgermeister Christian Härting den Inhalt des repräsentativen Bildbandes. Er dokumentiert und beschreibt nicht nur die großen Kirchen von Telfs und Mösern, sondern auch alle Kapellen und Bildstöcke. Mehr als ein Dutzend Autorinnen und Autoren - fast alles Telfer - haben ehrenamtlich Beiträge verfasst.
Wie der Bürgermeister ausführte, wollte man mit dem Werk einen bleibenden Wert schaffen. Das Buch überrasche den Leser mit der ungeahnten Fülle von Sakralbauten, die es in der Gemeinde gibt. Es zeige eindrucksvoll, wie vielfältig die christliche Tradition und Kultur ist, in der Telfs ganz wesentlich wurzelt. Der Band soll identitätsstiftend wirken und stolz auf die Heimat machen, unterstrich der Bürgermeister. Abschließend bedankte sich der Gemeindechef bei allen, die zur Entstehung des Buches beigetragen haben und auch bei den Telfer Familien, die die einzelnen Kirchen und Kapellen - oft schon seit Generationen - betreuen.
Zwei besondere Extras des Bandes: Er enthält herausnehmbare Landkarten - eine von Telfs und eine von Mösern -, in denen alle beschriebenen Bauwerke verzeichnet sind. Außerdem gibt es bei jedem Kirchen-Kapitel einen QR-Code, mit dessen Hilfe man die Glocken des jeweiligen Gotteshauses auf seinem Smartphone erklingen lassen kann. Das funktioniert über ein App, das den jeweiligen youtube-Film aufruft.
Der Band "Die Pfarren von Telfs - Kirchen, Kapellen und Bildstöcke" kann zum Preis von 39 Euro im Museum im Noaflhaus, im Pfarramt Telfs (derzeit Kirchstraße 18), im Gemeindeamt Telfs und in der Buchhandlung Tyrolia im Inntalcenter erworben werden. (sd/Foto: Dietrich)

Im Bild, bei der Buchpräsentation und Ausstellungseröffnung, v. l.: Bgm. Christian Härting, Dekan Dr. Peter Scheiring, Dr. Hans Gapp, Franziskaner-Guardian Pater Severin, Diözesanarchivar Dr. Martin Kapferer, GR Peter Larcher und Heimatbund-Obmann HR Hans Sterzinger. In der Vitrine im Vordergrund liegt (auf blauem Samt) die nur 18 cm lange Weiheurkunde vom 2. Oktober 1113.

PS: Facebook-User finden auf der Seite "Gemeindeverwaltung Telfs" ein Fotoalbum zu den Jubiläumsveranstaltungen der Pfarre.